Fruchtfliege widersteht Makroevolution

Trotz 3000 künstlichen Mutationen bleibt die Fruchtfliege eine Fruchtfliege. Zur Makroevolution, d.h. damit ein neuartiges Insekt entstehen kann, ist mehr als nur Mutation und Selektion nötig (1). Viele Mikromutationen nacheinander ergeben offensichtlich nichts Brauchbares.

Seit über 100 Jahren benützen die Biologen die kleine Fruchtfliege Drosophila. Sie haben mit ihr inzwischen tausende von Experimenten gemacht. Um die Vererbungsgesetze zu erforschen arbeiten die Biologiestudenten in den Biologieklassen mit Fruchtfliegen. Dazu kreuzen sie verschiedene Typen miteinander und versuchen neue Arten hervorzubringen. Es gibt heute tausende von Publikationen über die Drosophila. Sie ist für die Biologen das bevorzugte Lebewesen, um Evolutionsgenetik zu erforschen. Man benützt dieses Insekt, weil es genetisch einfach aufgebaut ist und man es im Labor leicht züchten kann. Es enthält vier Paare von leicht zu beobachtenden Chromosomen mit "nur" 13'000 Genen (DNS). Im März 2000 wurde das vollständige Genom der Fruchtfliege entschlüsselt (2).

Mit Röntgenstrahlung lassen sich im Laboratorium künstliche Mutationen erzeugen. So sind zum Beispiel abnormale Flügelformen entstanden. Seit 1910 sind über 3'000 Mutationen der Drosophila beschrieben worden. Aber unabhängig davon, wie viele Mutationen sie durch-gemacht hat, hat noch nie jemand dokumentiert, dass durch die Mutationen ein neuartiges Lebewesen entstanden ist. Der verstorbene Evolutionist Pierre-P Grassé hat denn auch geschrieben: "Die Fruchtfliege (Drosophila melanogaster), das bevorzugte Forschungsobjekt der Genetiker, dessen geographischen, biotopischen, urbanen und ruralen Typen man von vorne und hinten kennt, scheint seit Urzeiten das selbe geblieben zu sein" (3).

Hox Gene sind keine Hilfe für Makroevolution

Wenn sich ein Embryo entwickelt, wird der Aufbau seines Körpers durch Steuerungsgene gelenkt. Diese enthalten homeotische Gene (solche Gene ersetzen einen Körperteil durch einen anderen, was zu absonderlichen Bauplanstörungen führt), welche Gestaltbildungsprozesse an- oder abschalten. Man nennt sie Hox Gene. Das Bithorax Gen ist ein Teil der Hox Gene, welches man durch Mutationen dazu bringen kann, bei der Fruchtfliege vier Flügel (normal sind zwei) zu bilden. Man hat festgestellt, dass "in vielen Fällen durch künstliche Mutationen in homeotischen Genen drastische Veränderungen im Körperbau entstehen können." (4) Ein Nicht-Kreationist stellte dazu fest: "Kontrollgene wie z.B. homeotische Gene können das Ziel von Mutationen sein, welche die äussere Erscheinungsform erheblich verändern. Aber man muss sich bewusst sein, dass je mehr Veränderungen man in einem komplexen System macht, umso grösser die (nachteiligen) Auswirkungen auf die Peripherie sind. Homeotische Veränderungen, die man in den Genen der Drosophila gemacht hat, haben ausschliesslich zu Monstrositäten geführt, und die meisten Experimentatoren erwarten nicht, dass durch ihre Experimente mit der Fruchtfliege eine Biene entsteht." (5)

Vor einigen Jahrzehnten hat ein Biologe der Denver Universität während einer öffentlichen Debatte das Beispiel einer "vorteilhaften" Mutation bekannt gemacht. Es betraf das Bithorax-Gen, welche bei der Fruchtfliege vier Flügel erzeugt. Unglücklicherweise hat der Evolutionist versäumt, das Publikum darüber zu orientieren, dass die Flugfähigkeit dadurch stark verschlechtert wurde. Möglicherweise fehlte im Gehirn das Steuerungsprogramm für vier Flügel. Was würde mit solchen Insekten durch die natürliche Selektion geschehen? Sie würden rasch verschwinden.

Wie viel vorteilhafte Mutationen gibt es?

Evolution ist nur möglich durch das aneinender fügen von vielen vorteilhaften Mutationen. Dr. Jerry Bergman hat eine umfangreiche Untersuchung in fast 19 Millionen Veröffentlichungen gemacht, um herauszufinden, wie viele vorteilhafte Mutationen man schon beschrieben hat. In den untersuchten Arbeiten werden im Ganzen 453'732 Mutationen beschrieben, davon sind 186 vorteilhaft. Aber bei keiner einzigen davon hat man eine Zunahme von Informationen im Genom festgestellt (6).

Man nimmt an, dass die Anzahl von verschiedenen Arten, die je auf der Erde lebten, etwa 2 x 1014 beträgt. Um eine neue Art hervorzubringen sind schätzungsweise 1000 Zwischenformen nötig. Also lebten bisher etwa 2 x 1017 Zwischenformen. Um von einer Zwischenform zur nächsten zu gelangen braucht es etwa 1000 vorteilhafte Mutationen. Das bedeutet, dass im Ganzen etwa 2 x 1020 vorteilhafte Mutationen abgelaufen sein müssten. Das wären während den vergangenen 500 Millionen Jahre etwa 10'000 vorteilhafte Mutationen pro Sekunde. Doch bisher wurden in der Fachliteratur davon nur 186 beschrieben, und keine einzige von diesen fügte dem Genom Information hinzu. Man bedenke ausserdem, dass sich jede einzelne dieser Mutationen in der Population, zu der das Lebewesen gehört, noch durchsetzen muss!

Hansruedi Stutz, ProGenesis, 17. März 2006

Referenzen:
(1) Sherwin, Frank, Fruit Flies in the Face of Macroevolution, Acts and Facts, Vol. 35, No. 1, January 2006, p. 5.
(2) Adams, M.D., et al., "The Genome Sequence of Drosophila melanogaster", Science 287, Marxh 24, 2000, pp. 2185-2195.
(3) Grassé, Pierr-P. Evolution of living Organismens, New York: Acad. Press, 1977, p. 130.
(4) Campbell, Reece & Mitchell, Biology, 1999, Benjamin/Cummings, p. 460.
(5) Schwabe, C., as quoted in "Hox (hmeobox) Genes - Evolution's Saviour?" by Don Batten, answersingenesis.org/docs/4205.asp.
(6) Jerry Bergman, Darwinism and the Deterioration of the Genome, CRSQ Vol. 42, Sept. 2005, Nr. 2, Seite 112.




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