Evolutionistische Desinformation

Wenn es eine Preisverleihung für die beste "evolutionistische Desinformation" des Jahres gäbe, würde der erste Preis mit Sicherheit an Frau Marianne Oertl vom P.M. Magazin gehen. Die Grundlage für diese Ehrerweisung legte sie in ihrem Bericht "Kulturkampf "Intelligent Design" Mit Gott gegen die Evolution" im P.M. Magazin 05/2006, in dem sie mit unbewiesenen Behauptungen und rhetorischen Verdrehungen versuchte, das Konzept des "Intelligent Design" zu widerlegen. Die absolute Spitze ihrer evolutionistischen Desinformation erreichte sie aber mit dem folgenden Satz:

"Während Erstere (die Evolutionstheorie) wie kein anderes wissenschaftliches
Gedankengebäude durch Fossilien, anatomische, embryologische und molekulare
Ähnlichkeiten usw. bewiesen ist, sind Detailfragen zum Mechanismus der
Evolution noch Gegenstand der Forschung. Zu den offenen Fragen gehört zum
Beispiel der exakte Mechanismus der Artenbildung oder die Herkunft des
Zellkerns."

Für einen unbedarften Leser, der sich mit dem Thema Schöpfung/Evolution nicht auskennt, sagt dieser Satz etwa folgendes aus: Die Evolutionstheorie ist bewiesen! Folgende zwei Detailfragen sind noch offen: 1. der exakte Mechanismus der Artenbildung und 2. die Herkunft des Zellkerns.

Kommentar:
- Eine Theorie kann nicht bewiesen werden, denn eine bewiesene Theorie ist eben keine Theorie mehr, sondern eine Tatsache
- wie kann die Evolutionstheorie bewiesen sein, wenn die zwei grundlegenden Fragen nach der Erstehung des Lebens und nach dem Mechanismus der Makroevolution, also dem Entstehen von neuer, sinnvoller Information, nicht beantwortet sind
- die evolutionistische Desinformation besteht nun darin, dass sie rhetorisch geschickt die Detailfragen zu Grundsatzfragen macht und die Grundsatzfragen zu Detailfragen "degradiert"
- der unbedarfte Leser erhält somit den Eindruck, dass die Herkunft des Zellkerns und der exakte Mechanismus der Artenbildung zwei unwichtige Detailfragen sind.

In Wahrheit verhält es sich genau umgekehrt, denn an erster Stelle steht die Frage nach der Herkunft des Zellkerns. Die erste Grundsatzfrage lautet also:

1. Wie ist die erste lebens- und voll reproduzierfähige Zelle entstanden?
Der Zellkern ist nicht etwa eine Nebensächlichkeit der Evolutionslehre, sondern der zentrale Punkt, denn im Zellkern befindet sich unter anderem das Genom des entsprechenden Lebewesens. Man weiss heute, dass das Genom der einfachsten Bakterie aus etwa 500 - 600'000 Basenpaaren besteht, das entspricht dem Inhalt eines 220-seitigen Buches. Da der Zellkern die Grundlage sämtlicher Lebewesen auf diesem Planeten bildet, ist diese offene Frage keine Detailfrage, sondern die fundamentale Grundsatzfrage. Ohne die Beantwortung dieser Frage ist die Evolutionstheorie nicht mehr als eine Hypothese.

An zweiter Stelle steht die Frage nach dem "exakten" Mechanismus der Artenbildung. Die zweite Grundsatzfrage lautet deshalb:

2. Gibt es einen Mechanismus, mit dem das Entstehen von neuer, sinnvoller Information erklärt werden kann?
Die so genannte "Makroevolution" ist nicht belegt, es gibt kein einziges unbestrittenes Beispiel dafür. Heute weiss man, dass Mutation und Selektion als Erklärungen dafür nicht genügen, denn 99.9 % aller beobachteten Mutationen sind schädlich oder neutral für den Organismus und Selektion wirkt nur bei bereits Bestehendem (Population). Es braucht neue und sinnvolle Information. Genduplikation ist auch keine Lösung, denn durch die Duplikation von vorhandener Information entsteht nichts Neues. Wenn man z.B. das Windows auf seinem PC zweimal installiert, entsteht daraus keine neue Windows-Version! Fazit: Es ist kein Mechanismus für Makroevolution bekannt.

Nachdem die beiden Grundsatzfragen der Evolutionslehre nicht beantwortet werden können, ist es müssig, über wirkliche Detailfragen wie Ähnlichkeiten zu diskutieren. Die sachlich korrekte Formulierung des oben zitierten Satzes von Frau Marianne Oertl würde etwa wie folgt lauten:

"Die zwei Grundsatzfragen zum Mechanismus der Evolution sind noch Gegenstand der Forschung. Zu den offenen Fragen gehört zum Beispiel der exakte Mechanismus der Artenbildung oder die Herkunft des Zellkerns. Es gibt zwar Indizien, die auf anatomische, embryologische und molekulare Ähnlichkeiten usw. hinweisen, aber diese können auch mit dem Konzept des "Intelligent Design" gedeutet werden."

Gian Luca Carigiet / Daniel Schmid
Verein ProGenesis
14. Mai 2006




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