Lehrmittel stellt Darwin und Bibel auf gleiche Stufe

Die NZZ am Sonntag informierte in ihrer Ausgabe vom 4. November 2007 auf den Seiten 1 und 13 über das neue Lehrmittel "Natur Wert", das im September im Berner Schulverlag erschienen ist. Die NZZ am Sonntag titelt auf der 1. Seite: "Lehrmittel stellt Darwin und Bibel auf gleiche Stufe" und auf Seite 13: "Glaube der Wissenschaft gleichgesetzt." Und weiter: "Ein Lehrmittel über Schöpfung und Evolution stösst auf Kritik von Fachleuten: Der Inhalt sei nahe am Schöpfungsglauben der Kreationisten und relativiere die Bedeutung von Darwins Evolutionstheorie."

Auch der Verein ProGenesis wird auf Seite 13 wie folgt erwähnt: "In der Schweiz setzt sich der Verein "ProGenesis" für die Verbreitung des Kreationismus ein. Laut Fachleuten ist die fundamentalistische Bewegung auch hier im Vormarsch." Selbstverständlich begrüssen wir, dass ein Lehrmittel-Verlag in der Schweiz den Mut aufbringt, die Evolutionslehre nicht als Tatsache, sondern als eine Möglichkeit unter anderen darzustellen. Die Kritik der "Fachleute" an diesem Lehrmittel ist für uns nicht nachvollziehbar und die Aussage: "Man dürfe in der Schule nicht grundsätzlich an der Evolutionstheorie rütteln" von Markus Wilhelm, Professor an der pädagogischen Hochschule Zentralschweiz in Luzern zeigt klar auf, dass es hier nicht primär um Wissenschaft geht, sondern um eine Weltanschauung.

Da uns das Thema "Evolution in Schulbüchern" speziell interessiert und wir dazu eine repräsentative Umfrage (siehe Pressemitteilungen Nr. 74 und 75) in Auftrag gegeben haben die zeigt, dass 4 von 5 Schweizern der Meinung sind, dass die Schöpfungslehre an den Schulen gleichberechtigt mit der Evolutionslehre gelehrt werden soll, möchten wir mit dieser Pressemitteilung versuchen, unseren Standpunkt darzulegen. Wir sehen uns nicht in erster Linie als "Kreationisten", sondern als Evolutionskritiker. Wir kritisieren die Evolutionslehre, weil sie die grundlegenden Fragen der Entstehung und Entwicklung des Lebens nicht schlüssig beantworten kann. Erst in zweiter Linie verstehen wir uns als Kreationisten, weil wir als Alternative zur Evolutionslehre das Schöpfungsmodell anbieten. Unsere Kritikpunkte an der Evolutionslehre möchten wir auf die folgenden drei Thesen beschränken:

These 1: Aus lebloser Materie kann kein Leben entstehen
Louis Pasteur bewies 1864 an der Sorbonne in Paris mit Experimenten, dass Leben heute nur aus Leben entsteht. Diesen Erfahrungssatz können wir täglich von neuem überprüfen. Es wurde noch nie beobachtet, dass Leben spontan aus lebloser Materie entstanden ist. Seit über 50 Jahren versucht man die Entstehung des Lebens mit so genannten "Miller-Experimenten" zu beweisen, was bis heute nicht gelungen ist und wahrscheinlich auch nie gelingen wird. Denn Leben ist mehr als eine Anhäufung von Molekülen.
=> Die Entstehung des Lebens liegt im Dunkeln. Am 10.2.2006 fand eine Podiumsdiskussion zwischen Professor Paul Schmid-Hempel von der ETH Zürich und Gian Luca Carigiet statt. Auf die Frage, wie das Leben entstanden ist sagte Paul Schmid-Hempel: "Es ist eine sehr schwierige Frage, die von der Wissenschaft noch nicht abschliessend beantwortet ist. Aber es sei sicher ein "biochemischer Prozess" gewesen". Wieso weiss er das so "sicher", war er dabei oder gab er hier nur seine persönliche Überzeugung wieder?

These 2: Das Leben ist viel zu komplex für eine zufällige Entstehung
Heute weiss man, dass das Genom des Menschen aus über 3 Mia Basenpaaren besteht und das Genom des einfachsten Einzellers aus rund 500'000. Der Mensch besitzt rund 30'000 Gene und der einfachste Einzeller rund 500 (behaften Sie uns nicht auf die genauen Zahlen). Nehmen wir an, dass das Unwahrscheinliche geschehen ist und das Leben doch irgendwie zufällig entstanden ist, dann müssten diese Zufallsprozesse irgendwie in der Lage gewesen sein, die erste lebensfähige und voll reproduzierbare Zelle zu bilden.
=> Dass das Genom dieser ersten Zelle, welches aus etwa 500'000 Basenpaaren besteht zufällig entstanden sein soll, wird auch in evolutionistischen Kreisen als höchst unwahrscheinlich angesehen.

These 3: Es ist kein Mechanismus für Makroevolution bekannt
Nehmen wir noch einmal das Unwahrscheinliche an, dass die Entstehung des Lebens aus lebloser Materie früher möglich gewesen ist und dass die erste lebens- und reproduzierfähige Zelle (oder Einzeller) tatsächlich durch biochemische Zufallsprozesse entstanden ist, dann stellt sich die Frage, mit welchem Mechanismus die Weiterentwicklung dieses Einzellers zum Mehrzeller, vom Mehrzeller zum Wurm, vom Wurm zum Fisch, vom Fisch zum Amphibium, vom Amphibium zum Reptil, vom Reptil zu den Vögeln und Säugetieren und von den Säugetieren zum Menschen stattgefunden hat.
=> Selektion und Mutation genügen als Erklärung für die Mikroevolution (die Veränderlichkeit der geschaffenen Arten = Grundtypen, entspricht in etwa der biologischen Familie), keinesfalls aber für das Entstehen von neuer sinnvoller Information die ihren Niederschlag in neuen Bauplänen und Organen finden müsste.

Abgrenzung:
Wichtig ist noch die Abgrenzung, dass wir die Mikroevolution, also die Veränderlichkeit der geschaffenen Arten (die wir Grundtypen nennen) nicht bestreiten. Diese kann man im Gegensatz zur Makroevolution beobachten und experimentell nachweisen. Alle die so genannten "Beweise" für die evolutionäre Höherentwicklung die wir aus wissenschaftlichen Publikationen kennen (z.B. Mayr, Das ist Evolution) bewegen sich auf der Ebene der Mikroevolution. Viele Wissenschaftler gehen nun stillschweigend davon aus, dass viele solcher kleinen Schritte doch einmal zu einem grossen Schritt führen werden. Das ist eine mögliche Hypothese, aber es gibt darüber weder Beobachtungen noch experimentelle Beweise noch Fossilien, die als Bindeglieder eingestuft werden können (ausser wenigen strittigen Exemplaren, die immer wieder bemüht werden wie den Archeopteryx, übrigens auch von Professor Paul Schmid-Hempel. Es war übrigens auch das einzige Beispiel, das er beim Namen nannte, obwohl er behauptete, dass es davon Tausende gäbe).

Das ist die sachliche Ebene, über diese würden wir uns gerne auseinandersetzen. Aber statt einer sachlichen Auseinandersetzung wird häufig Polemik gegen uns betrieben und wir werden als "Fundamentalisten" und "religiöse Eiferer" gebrandmarkt und uns wird unterstellt, dass wir einen Rückschritt ins Mittelalter machen möchten. So genannte "Sektenexperten" werden mit der Frage bemüht, ob es sich bei ProGenesis um eine Sekte handle. Hugo Stamm verneinte das zwar, meinte aber, ohne uns persönlich zu kennen, dass wir ein "fundamentalistischer Verein" seien. Woher hat er seine Information, hat er mit uns gesprochen oder sich gründlich mit unseren Thesen auseinandergesetzt? Und was ist genau ein "fundamentalistischer Verein"? Auch islamische Terroristen werden in der Regel "fundamentalistische Extremisten" genannt? Das einzige was wir machen, ist, die Evolutionslehre kritisch zu hinterfragen. Natürlich sind wir Christen, das sollte niemanden wundern, denn wer sonst sollte ein Interesse daran haben den Schöpfungsgedanken publik zu machen? Nach meinem Verständnis leben wir in einem Land der Glaubens- und Meinungsfreiheit, oder ist es verboten die Evolutionslehre in Frage zu stellen?

Tatsache ist, dass die Entstehung und Entwicklung des Lebens weder experimentell nachgewiesen noch jemals beobachtet wurde. Also ist die zufällige Entstehung des Lebens aus lebloser Materie letztlich nichts anderes als eine Hypothese. Ist es nicht unredlich, wenn eine Hypothese an den Schulen und Universitäten als historische Tatsache gelehrt wird? Ist es mit der Meinungsfreiheit vereinbar, dass alternative Modelle zur Evolutionslehre an den Ausbildungsstätten nicht zugelassen werden? Und wieso gibt es einen Aufschrei der Empörung, wenn sich Lehrer doch dazu erdreisten, im Unterricht die ungelösten Probleme der Evolutionslehre zu nennen oder gar auf Intelligent Design als Alternative hinzuweisen (wie kürzlich in Deutschland geschehen)? Was hat das mit sachlicher wissenschaftlicher Auseinandersetzung zu tun? Nichts, es ist reiner Dogmatismus. Die Evolutionslehre, wie sie von evolutionistischen Wissenschaftlern (wie z.B. Kutschera), aber auch von Medienschaffenden vertreten wird, hat nicht viel mit experimenteller Wissenschaft zu tun, sie ist eine Weltanschauung und damit auf Glauben gegründet.

Oder mit den Worten von Philipe E. Johnson (aus Darwin im Kreuzverhör): "Im
Denken vieler Wissenschaftler ist Wissenschaft nichts anderes als angewandter Naturalismus, oder wie es Steven Weinberg formulierte: "Die Wissenschaft - ganz gleich, welcher Art kann nur dann vorankommen, wenn sie annimmt, dass es keinen göttlichen Eingriff gibt, und erkennt, wie weit man mit dieser Annahme kommen kann." Eine solche Definition von Wissenschaft ist nur schwer angreifbar, weil die Wissenschaft damit ihre Theorien an relativen und nicht an absoluten Massstäben beurteilt. Daher kann die beste naturalistische Theorie, die derzeit zur Verfügung steht, den Status "wissenschaftlicher Erkenntnis" beibehalten, selbst wenn sie mit einem grossen Teil des Beweismaterials nicht übereinstimmt. Die naturalistische Evolution beinhaltet nicht nur eine wissenschaftliche Theorie, sondern vielmehr die offizielle Weltentstehungslehre unserer modernen Kultur. Die wissenschaftliche "Priesterschaft", die berechtigt ist, die offizielle Weltentstehungslehre zu interpretieren, gewinnt dadurch ungeheuren kulturellen Einfluss, den sie verlieren könnte, wenn diese Theorie in Frage gestellt wird."

Wie viele Autoren vor ihm kommt auch Phillipe E. Johnson zu dem Schluss, dass der Darwinismus ein Glaube ist, nicht eine Tatsache - ein Glaube, der in der Natur wenig Tatsachen vorfindet, die seinen Erwartungen entsprechen.

ProGenesis, Gian Luca Carigiet, 4. November 2007

Referenz: www.progenesis.ch


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