Studium Integrale Journal

Im Zusammenhang mit unserer Pressemitteilung Nr. 78 über das Thema "Kreationismus und Wissenschaft" möchten wir Ihnen mit dieser Pressemitteilung das "STUDIUM INTEGRALE journal" der Studiengemeinschaft Wort und Wissen, D-72270 Baiersbronn, vorstellen. Es ist vor allem für Medienschaffende gedacht, die sich mit dem Thema "Kreationismus" auseinandersetzen oder diejenigen, die wie z.B. die Herren Patrick Imhasly und This Wachter in der Ausgabe der Zeitung "Der Bund" vom 9. November 2007 auf Seite 33 behaupten, dass so genannte "Kreationisten" nicht wissenschaftlich arbeiten. Wir können Ihnen versichern, dass der Inhalt des Studium Integrale Journal, welches zweimal jährlich erscheint und EUR 15.-- kostet (Jahresabonnement) pure Wissenschaft ist. Dieses "Journal" gehört deshalb in jede Redaktionsstube, die sich seriös mit "kreationistischer Wissenschaft" auseinandersetzt. Als Beispiel einer Publikation möchten wir Ihnen im Folgenden einen kurzen Auszug aus dem Bericht "Zufall und Notwendigkeit erklären den Ursprung des Lebens nicht" präsentieren (14. Jahrgang/Heft 2 - Oktober 2007, Seiten 55 - 65).

"Zusammenfassung: Unter diesem Titel erschien im Jahr 2004 eine längere Fachpublikation in der Zeitschrift "Cell Biology International" (Trevors & Abel 2004). Darin wird am Ende konstatiert, dass "auch der ursprünglichste Protometabolismus ein integratives Management benötigt hätte". In ähnlicher Weise kommt eine Arbeit in der mathematischen Fachzeitschrift "Chaos, Solitons and Fractals" (Voie 2006) zu dem Schluss, es sei "sehr natürlich, dass viele Wissenschaftler glauben, das Leben sei eher ein Subsystem eines Geistes, der grösser als die Menschen ist, oder eines symbolischen Superrechners" und "nicht ein Subsystem des (materiellen) Universums". Wie kommen Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen dazu, solche von anderen verschmähte, ja als wissenschaftsfeindlich stigmatisierte Gedanken gerade aus naturwissenschaftlichen Überlegungen abzuleiten? Gilt nicht das Primat der Materie über den Geist als unveräusserliche Bedingung echter wissenschaftlicher Theoriebildung?"

"Es gibt mindestens vier Organisationsstufen des Seins, die sich nach Auffassung mancher Naturphilosophen und -wissenschaftler einer Erklärung durch graduelle Entstehung entziehen: (1) Der Übergang vom Nichtsein zum Sein; (2) der Übergang von toter zu lebender Materie; (3) der Übergang zum Bewusstsein; (4) der Übergang von Nicht-Sittlichkeit zu Sittlichkeit. Der erste Übergang gehört zur Frage nach einem kosmischen Urknall (Pailer & Krabbe 2006); der dritte wird oft auf dem Wege von Definitionen wegzuerklären versucht (siehe die Analyse dieser Argumentationen bei Spaemann & Löw 2005); der vierte beinhaltet die Frage nach der Begründung einer Ethik. Der Unterschied von lebender und toter Materie (Übergang 2) beschäftigt Chemiker und Genetiker. Erlauben die bekannten Gesetze der Chemie und Informationstheorie eine Umorganisation von Materie in dem Sinne, dass Biomoleküle und Biomolekülverbände ("Hardware") sowie biochemische und zelluläre Organisationsformen ("Software") ohne "integratives Management" (s. obiges Zitat) entstehen? Diese Fragen werden schon lange diskutiert. In den letzten Jahrzehnten wurde die Detailkenntnis biochemischer und genetischer Prozesse vertieft und erlaubt dadurch nun eine genauere Analyse des Phänomens "Leben" auf molekularer Ebene. Eine pointierte Definition von Leben scheint kaum möglich; doch sind viele für Leben notwendige Vorraussetzungen und Vorgänge im Detail bekannt. Beispielhaft seien genannt: Als Voraussetzung die Existenz von Proteinen; als Vorgang der Informationsfluss vom Zellkern zum Ribosom. Allgemeiner ist in neuerer Zeit die kybernetische Natur des Lebens hervorgehoben worden. Eine digitale, genetische Steuerung chemischer Vorgänge findet sich nur in Lebewesen (Abel & Trevors 2006)."

"Abel & Trevors (2006b) kommen zu dem Schluss, dass weder selbstordnende noch zufällige Prozesse kybernetische Organisation herstellen können. Sie fordern dazu auf, ihre Schlussfolgerungen zu falsifizieren. Diese Aufforderung steht im Zusammenhang mit einem Preis, den die Origin-of-Life-Stiftung ausgeschrieben hat. Der Preis kann von demjenigen gewonnen werden, der "einen hochplausiblen Mechanismus für die spontane Entstehung genetischer Instruktionen in der Natur vorschlägt" (http://lifeorigin.info). Der Vorschlag bzw. Mechanismus soll geeignet sein, Leben entstehen zu lassen. Als Preis sind 50'000 USD pro Jahr über 20 Jahre ausgeschrieben. Weit über 100 auch sehr renommierte Wissenschaftler werden als Gutachter und Juroren genannt. Auf den Webseiten der Stiftung wird ausgeführt, dass der Preis nicht öffentlich in Laienzeitschriften und -medien ausserhalb wissenschaftlicher Zeitschriften angekündigt werden soll, da die Stiftung "wünscht, das Projekt so unauffällig ("quiet") wie möglich innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu halten".

"Dieser Preis ist in gewisser Weise das Gegenteil des Preises, den Louis Pasteur im 19. Jahrhundert errang. Mit einem Zitat aus der 21. Auflage (1988) des Biologie-Schulbuchs "Linder Biologie" sei an diesen Preis erinnert: "In früheren Zeiten nahm man an, dass Lebewesen auch aus toten Stoffen … durch Urzeugung entstehen könnten. Der Glaube an eine Urzeugung schränkte sich allmählich auf die Welt der Mikroorganismen ein, bis 1862 Louis Pasteur nachwies, dass bei Abtötung der vorhandenen Keime keine Mikroorganismen in Nährflüssigkeiten entstehen. Damit war erwiesen, dass sich gegenwärtig Lebendes nur aus Lebendem bildet: Omne vivum ex vivo." Trotz dieser Aussage setzte das Schulbuch fort: "Für die erstmalige Entstehung der Organismen auf der Erde gilt diese Aussage nicht" (Bayrhuber & Kull 1998, 411; in der neuesten Auflage 2005 ist die Passage weggefallen). Letztere Behauptung ist eine Glaubensaussage, da nach derzeitigem Stand der Wissenschaft die Erkenntnis gilt, dass sich Lebendes nur aus Lebendem bildet."

"Vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen Ergebnisse Pasteurs, der Preissausschreibung jetzt und der Beteiligung vieler Fachwissenschaftler als Juroren darf man konstatieren: Im Gegensatz zu vielen öffentlichen Verlautbarungen auch mancher Wissenschaftler liegt eine naturalistische Erklärung der Entstehung des Lebens nicht vor. Im Sinne der Wissenschaftlichkeit wäre es gut, wenn nicht öffentlich etwas anderes behauptet würde und gleichzeitig die Preisausschreibung der Öffentlichkeit möglichst vorenthalten werden soll."

ProGenesis, Gian Luca Carigiet, 25. November 2007

Referenz: www.wort-und-wissen. de


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