Evolution: Wahrheit oder Dichtung? |
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Welche Beweise gibt es für die "natürliche Zuchtwahl" Darwins?
Liefern Fossilien unwiderlegbare Beweise für die Evolution? Kennen Sie
den heutigen Stand der Naturwissenschaftler bei diesen Fragen?
Von Mario Seiglie
Die Evolutionstheorie wird weit und breit für gültig angesehen. Wie
kam es dazu? Sind die angeblichen Beweise dafür stichhaltig? Was haben
die Naturwissenschaftler bisher zur Untermauerung der Theorie entdeckt? Ist
die Theorie unter den Naturwissenschaftlern überhaupt unumstritten?
Vor 142 Jahren, im Jahre 1859, erschien Die Entstehung der Arten, die Ausarbeitung
Charles Darwins zur Evolution. Seit jener Zeit haben die Naturwissenschaften
große Fortschritte gemacht und eine große Menge an Informationen
gesammelt, die heute zur allgemeinen Verfügung steht. Es mag überraschen,
daß in unserer Zeit, am Anfang des 21. Jahrhunderts, die Evolutionstheorie
immer mehr unter Beschuß gerät. Hauptverantwortlich für diese
neue Entwicklung sind Naturwissenschaftler.
Zank und Streit über die Evolutionstheorie
Francis Hitching, Mitglied des Royal Archaeological Institute, gibt uns einen
Überblick über die neue Kontroverse: "Im April 1882 starb Charles
Darwin friedlich an Herzversagen am Sitz seiner Familie in der Grafschaft Kent
in England. Seine große Theorie, die Grundlage allen modernen Biologieunterrichts,
war schon vor seinem Tod mit einem Eifer angenommen worden, der an Anbetung
grenzte ... Doch knapp hundert Jahre später ... bahnte sich eine Wende
an. In sonst nüchternen, korrekten Fachzeitschriften entzündete sich
eine leidenschaftliche, gehässige Debatte über die Evolutionstheorie.
Es kam zur Polarisierung, zur Verhärtung der Standpunkte, zu gegenseitigen
Beschimpfungen und Beleidigungen. Gleichzeitig feierte die Schöpfungslehre
der Bibel, die in den Augen der Naturwissenschaftler nichts mehr als die Kost
obskurer Sektierer war, ein dramatisches Comeback in amerikanischen Klassenzimmern.
Der Darwinismus steht auf vielen Fronten unter Beschuß" (The Neck
of the Giraffe, 1982, Seite 7).
Wie kam es zu diesem Streit? Vereinfacht gesagt haben die Naturwissenschaftler
viele Fakten gesammelt, die zur Darwinschen Theorie im Gegensatz stehen, und
infolgedessen sehen sich viele Evolutionisten in eine Verteidigerrolle gedrängt.
Vor allem sind die drei Pfeiler der Evolutionstheorie ins Wanken gekommen.
Evolution ist nicht gleich Darwinismus
Ehe wir tiefer in dieses Thema eindringen, sollten wir uns einen Unterschied
klarmachen. Mit dem Wort Evolution ist nicht unbedingt die Theorie Darwins gemeint.
Evolution im weiteren Sinne bedeutet einfach das sukzessive Erscheinen immer
höherer Lebensformen, ohne Rücksicht auf ihren Entstehungsprozeß.
Evolution im Sinne der Theorie Darwins bedeutet aber, daß jede Art sich
aus einer anderen Art entwickelt, und zwar durch zufällige Mutationen verbunden
mit natürlicher Zuchtwahl.
Als Art oder Spezies werden Lebewesen definiert, die sich untereinander fortpflanzen
können. Daher ist es wichtig, zwischen Evolution im weiteren Sinne und
dem Darwinismus zu unterscheiden, obwohl die meisten Naturwissenschaftler den
Darwinismus meinen, wenn sie von der Evolution sprechen.
"Warum", fragt der Physiker Alan Hayward, "werden die Ausdrücke
Evolution und Darwinismus so oft synonym gebraucht? Einfach deshalb, weil es
Darwin war, der die alte Idee der Evolution auf eine einleuchtende Grundlage
stellte. Vor Darwins Zeiten galt die Evolutionsidee als Spinnerei. Aber nachdem
er seine Gedanken zum Thema veröffentlicht hatte, galt die Vorstellung
nicht nur als vernünftig, sondern sogar als selbstverständlich.
Seither hat es viele Versuche gegeben, eine andere Erklärung für die
Evolution zu finden, doch keiner war erfolgreich. Die Theorie Darwins gilt wie
zur Zeit ihrer ersten Vorstellung als einzige mögliche Erklärung für
die Evolution. Es hat immer noch den Anschein, daß der Darwinismus und
die Evolution gemeinsam stehen und fallen" (Creation and Evolution, 1985,
Seite 5).
Das ist ein Grund, warum viele Darwinisten sich so sehr auf ihren Standpunkt
versteifen. Sie wissen nämlich, was es bedeutet, wenn sich ihre Theorie
als Irrtum entpuppen sollte. Die einzige Alternative ist ja, daß das Leben
auf der Erde von einem Schöpfergott erschaffen wurde. In seinem Buch The
Dogma of Evolution räumt der Universitätsprofessor L. T. More offen
ein: "Unser Vertrauen in die Evolutionstheorie ist Ausdruck unserer Abneigung
gegen die Schöpfungslehre" (zitiert nach Francis Hitching, The Neck
of the Giraffe, Seite 109).
Drei Pfeiler der Evolutionstheorie
Der Darwinismus steht auf drei Pfeilern. Sollten sich diese als Irrtümer
erweisen, bricht die Theorie zusammen.
Der Hauptpfeiler ist der Fossilbericht. Darwin und andere Verfechter seiner
Theorie waren zuversichtlich, daß sie handfeste Beweise für die Umwandlung
einer Art in eine andere in den fossilhaltigen Gesteinsschichten finden würden.
Darwin war sich der Bedeutung des Fossilberichts für seine Theorie bewußt,
und der Mangel an Beweisen, den es zu seinen Lebzeiten gab, machte ihm sehr
zu schaffen. Zu diesem Mangel schrieb er: "[Es muß] die Zahl der
einstigen Zwischenvariationen sehr groß gewesen sein. Warum wimmelt also
nicht jede geologische Formation und jede Schicht von Zwischengliedern? Die
Geologie zeigt uns keineswegs eine ununterbrochene Kette organischer Wesen,
und das ist vielleicht der ernsthafteste Einwand, der gegen meine Theorie erhoben
werden kann" (Die Entstehung der Arten, übersetzt von Carl W. Neumann,
Reclam, Seite 429-430).
Den Mangel an Beweisen schrieb Darwin der "Lückenhaftigkeit"
des damals bekannten Fossilberichts zu. Er vertraute aber darauf, daß
es den Geologen und Paläontologen gelingen werde, die Übergangsfossilien
zu finden, die seine Theorie bestätigen würden. Einer der vorrangigsten
Exponenten der Evolutionslehre, Thomas Huxley, sah in dem Fossilbericht den
einzigen unmittelbaren möglichen Beweis für die Theorie. Mit dem Fossilbericht,
so Huxley, werde die Evolution stehen und fallen.
Der zweite Pfeiler der Evolutionstheorie ist die natürliche Zuchtwahl,
auch natürliche Auslese genannt. Hier versprachen sich die Darwinisten
Bestätigung durch die Biologen. "So wie Tier- und Pflanzenzüchter
die Auswahl der Eltern für die nächste Generation von ihren Zuchtzielen
abhängig machen", schreibt der britische Philosoph Tom Bethell, "so
wähle die Natur nach Darwins Meinung genau die Organismen für die
Fortpflanzung aus, die am ehesten in der Lage seien, den Überlebenskampf
zu bestehen. Somit sei der Evolutionsprozeß unausweichlich. Mit anderen
Worten, es sei eine Verbesserungsmaschine in der Natur am Werk, die ,stündlich
und täglich, unbemerkt und ungehört, an der Vervollkommnung eines
jeden Lebewesens arbeitet'. Auf diese Weise, so Darwin, wandle sich eine Lebensform
in eine andere um. So könne aus dem Bären der Wal werden. So seien
auch Pferde, Tiger und andere Arten entstanden, nämlich durch natürlich
Zuchtwahl" (Tom Bethell, "Darwin's Mistake", The Craft of Prose,
1977, Seite 309).
Der dritte Pfeiler der Evolutionstheorie, der nach Darwins Ableben hinzukam,
ist der Begriff zufällige Mutationen. In der Abenddämmerung seines
Lebens zweifelte Darwin immer mehr daran, daß die natürliche Zuchtwahl
allein für den Evolutionsprozeß sorgen konnte. Zur Jahrhundertwende
wurden aber die Gesetze der Vererbung entdeckt. Danach galten zufällige
Mutationen in Verbindung mit der natürlichen Zuchtwahl als Triebfeder der
Artenentstehung. Diese Erklärung der Evolution wird Neodarwinismus genannt.
Diese drei Pfeiler gelten immer noch bei den Verfechtern der Theorie als Hauptstützen
des Darwinismus. Wie belastungsfähig sind sie nun? Sehen wir uns einige
Fakten an.
Das Zeugnis der Fossilien
Was für Fossilien haben die Experten in den 140 Jahren gefunden, die seit
der Veröffentlichung der Theorie Darwins vergangen sind? Auf keinen Fall
sind sie auf Zwischenformen gestoßen, wie es Darwin vorausgesagt hat.
Trotz intensiven, weltweiten Suchens durch Geologen und Paläontologen haben
sich die "fehlenden Glieder", die nach Meinung Darwins für die
Untermauerung seiner These sorgen würden, nicht finden lassen: Sie fehlen
nämlich immer noch.
Das amerikanische Nachrichten-Magazin Newsweek berichtet: "Im Jahre 1972
verfaßten [die Paläontologen Stephen Jay] Gould und Niles Eldredge
einen gemeinsamen Fachartikel mit dem Ziel, das Gesicht ihrer Wissenschaft zu
wahren, indem sie eine Erklärung dafür boten, warum es bisher nicht
gelungen war, Fossilien von Zwischenformen - sprich fehlenden Gliedern'
- zu finden. Darwin und die meisten seiner unmittelbaren Anhänger hielten
die Evolution für einen langsamen, allmählichen, stetigen Prozeß,
und waren der Ansicht, es könne - zumindest theoretisch - für jede
Tierart ein lückenloser Stammbaum rekonstruiert werden, in dem die Unterschiede
von einer Generation zur nächsten unmerklich klein seien ... Hundert Jahre
emsigen Grabens haben aber das Fehlen von Übergangsformen nur noch peinlicher
erscheinen lassen ... Eldredge und Gould wollten zur Einstellung der Suche und
zu einer objektiven Auseinandersetzung mit dem tatsächlichen Fossilbericht
aufrufen" ("Enigmas of Evolution", Newsweek, 29. März 1982,
Seite 39).
Wenn nun der Fossilbericht die Theorie Darwins nicht stützt, was zeigt
er uns denn überhaupt? In den primitivsten fossilhaltigen Gesteinsschichten,
im sogenannten Kambrium, weist er eine Fülle vollkommen geformter Meerestiere
auf, darunter Tintenfische, Seesterne, Seeigel und Trilobiten. In den unmittelbar
darunterliegenden Schichten finden sich einige Spuren von Algen, aber sonst
so gut wie keine Fossilien. Wo sind denn die primitiven Vorfahren der komplizierten
Meerestiere, von denen das Kambrium so ausgiebig zeugt? Das ohrenbetäubende
Schweigen des Fossilberichtes ist ein schwerer Schlag gegen die Darwinsche Theorie.
In den jüngeren fossilhaltigen Gesteinsschichten kommt immer wieder das
gleiche Muster vor. Unmittelbar auf wirbellose Tiere folgen Fische, auf Fische
Amphibien, auf Amphibien Reptilien, auf Reptilien Säugetiere. Samt und
sonders sind diese Tiere, groß und klein, vollkommen ausgeformt, ohne
daß zwischen ihnen Übergangsformen zu finden wären. Auffallend
ist auch, daß viele Arten, besonders Insekten, sich von einer Schicht
zur andern überhaupt nicht verändern.
Große Lücken
Zum Fossilbericht schreibt Hitching: "Bezeichnend ist eine Gemeinsamkeit,
die man bei den Fossilienlücken feststellt: Gerade dort, wo man Zwischenformen
erwartet, fehlen sie. Übergangsformen zwischen wichtigen Tiergruppen findet
man einfach nicht. Auf einmal sind zum Beispiel die Fische da: unangekündigt,
aber dennoch voll ausgereift. Wie sie es schaffen, ist schleierhaft, widerspricht
aber ganz bestimmt den Vorstellungen Darwins. Wo ihre Vorfahren zu finden sein
sollten, ist keine Spur von ihnen zu erkennen" (The Neck of the Giraffe,
Seite 19-20, Hervorhebung durch uns).
Die Verfechter der Evolutionstheorie haben krampfhaft versucht, unter den Millionen
von Arten, von denen Fossilien bisher gefunden wurden, mindestens eine mit Übergangsformen
ausfindig zu machen. Einmal schien es ihnen gelungen zu sein, als der Urvogel
Archäopteryx auf die Bühne trat. Aber dieses Wesen, das für eine
Mischung aus Reptil und Vogel gehalten wurde, hat sich inzwischen als hundertprozentiger
Vogel erwiesen.
Die Auslegung der Fossilurkunden durch die heutigen Darwinisten entbehrt der
Ehrlichkeit. Das sukzessive Auftauchen immer komplexerer Fossilien wird als
Beweis für einen evolutionären Übergang von einer Art in eine
andere zitiert. Daß die Lebensformen immer komplexer werden, stimmt schon,
aber daß eine Art in eine andere allmählich übergeht, ist eine
Behauptung, die den Tatsachen voll widerspricht. Im Fossilbericht findet man
ausschließlich ausgereifte Lebensformen, wobei es schon eine Zunahme der
Komplexität gibt, wenn man von den ältesten zu den jüngsten Gesteinsschichten
schreitet. Es gibt aber keinerlei Indizien für eine allmähliche Entwicklung
einer Art aus einer anderen.
Andere Vermutungen
Da der Fossilbericht nicht mit der herkömmlichen Evolutionstheorie in Einklang
zu bringen ist, warten manche Wissenschaftler mit anderen Erklärungen auf.
Gould und Eldredge haben beispielsweise die Vermutung geäußert, daß
es lange Phasen gegeben hat, in denen sich nichts tat. Diese Phasen seien aber
hin und wieder von plötzlichen Entwicklungsschüben unterbrochen worden.
Damit wollen sie das plötzliche Auftreten neuer Arten erklären. Nur
leider konnten sie bisher keinen Mechanismus dafür nachweisen. "Die
These von plötzlichen Entwicklungsschüben mag zwar viel Aufmerksamkeit
erregt haben", schreibt Newsweek, "aber sie riecht für viele
Naturwissenschaftler nach Ketzerei. Denn sie geht ganz und gar an der Kernfrage
vorbei. Diese Frage lautet: Wie und warum entsteht eine neue Art?" ("Enigmas
of Evolution", Newsweek, 29. März 1982, Seite 39).
Diejenigen, die das Fehlen von Übergangsfossilien einräumen, sind
unfähig zu erklären, wie neue Lebensformen entstehen. "Der orthodoxe
Darwinismus", bemerkt Hayward, "liefert zwar eine glaubwürdige
biologische Erklärung für das, was geschehen sein könnte, steht
aber zu den Ergebnissen geologischer Forschung im Widerspruch. Die alternative
Theorie läßt die geologischen Ergebnisse gelten, ist aber nicht in
der Lage, eine derart plötzliche Entstehung von Arten zu erklären"
(Hayward, Seite 19).
Weil sie Gott nicht anerkennen wollen, übersehen diese Wissenschaftler,
was der Fossilbericht anschaulich nahelegt: Immer komplexere Lebewesen sind
ohne Vorfahren plötzlich und voll ausgereift entstanden. Hayward läßt
den Fossilbericht Revue passieren und zieht Bilanz: "Die Gesteinsschichten
lassen Darwin im Stich ... Die Evolutionisten schließen die nächstliegende
Lösung aus, nämlich, daß der Schöpfer zu Beginn des kambrischen
Zeitalters sehr aktiv wurde. Aber eine alternative Erklärung haben sie
nicht zu bieten. Das auffallende Fehlen präkambrischer Fossilien ist ein
bedeutender Schwachpunkt des Darwinismus" (Seite 42-43).
Zum Fossilbericht, insofern er sich auf Pflanzen bezieht, räumt der evolutionsgläubige
Botaniker E. J. Corner (Cambridge) ein: "Wenn man die Pflanzenfossilien
mit unvoreingenommenem Blick betrachtet, scheinen sie eher für eine Schöpfung
zu sprechen" (Evolution, Royal Botanical Society, 1961, Seite 97).
Weit davon entfernt, den Darwinismus zu stützen, untergräbt der Fossilbericht
die Evolutionstheorie auf Schritt und Tritt.
Und die natürliche Zuchtwahl?
Wie ist es aber mit der natürlichen Zuchtwahl? Sie wird wenigstens ein
Beweis der Theorie Darwins sein, oder? Wie ist es nun bisher dieser zweiten
Hauptsäule der Evolution ergangen?
Still und heimlich haben sich viele Wissenschaftler von der These der natürlichen
Zuchtwahl abgewandt. Charles Darwin meinte, das Prinzip des Überlebens
des Tüchtigsten erkläre, wie sich eine Art aus einer anderen entwickelt.
Doch heute gilt das Prinzip eher als Selbstverständlichkeit, die nichts
erklärt. Dazu der Genetiker Conrad Waddington (Universität Edinburgh):
"Bei näherem Hinsehen entpuppt sich die natürliche Zuchtwahl
als Tautologie, als Feststellung einer zwingenden, wenn auch früher übersehenen
Notwendigkeit. Denn sie sagt lediglich aus, daß die tüchtigsten Mitglieder
einer Bevölkerung die meisten Nachkommen hinterlassen" (Bethell, Seite
310).
Wir könnten zum Beispiel fragen: Wer sind die Tüchtigsten? Und die
Antwort wäre: Diejenigen, die überleben. Andersherum ließe sich
aber ebenfalls fragen: Wer überlebt? Antwort: Die Tüchtigsten. Mit
anderen Worten: Die Tüchtigsten werden gerade als diejenigen definiert,
die überleben. Insofern wird über die Wirklichkeit nichts ausgesagt,
wenn man feststellt, daß die Tüchtigsten überleben.
Als Beispiel für das Wirken natürlicher Zuchtwahl nennt Darwin einen
Wolf, der die Fähigkeit geerbt hat, schneller als seine Artgenossen zu
laufen. Bei einem knappen Nahrungsangebot habe er die besten Überlebenschancen,
da er das Futter vor seinen Wettbewerbern erreichen könne.
Aber die Änderungen, die dem Wolf das schnellere Laufen ermöglichen,
können zu einem Nachteil werden, wenn nicht gleichzeitig auch andere Änderungen
hinzukommen. So könnte der Wolf an Herzversagen sterben, wenn er schnell
läuft, es sei denn, er hat auch ein stärkeres Herz geerbt. Mit anderen
Worten: Einzelne Änderungen verbessern nur selten die Überlebensschancen,
wenn sie nicht von anderen Änderungen begleitet werden.
Die natürliche Zuchtwahl bringt keine neuen Spezies hervor
Die Wissenschaftler haben inzwischen festgestellt, daß die natürliche
Zuchtwahl nur die Größe von Bevölkerungen, nicht aber ihre Entstehung
erklärt. Sie erklärt das Überleben von Arten, die schon vorhanden
sind. Dazu Conrad Waddington: "Die natürliche Zuchtwahl bedeutet,
daß manche Exemplare einer Art mehr Nachkommen hinterlassen als andere.
Sie fragen dann: Welche Exemplare hinterlassen die meisten Nachkommen? Antwort:
Diejenigen, welche die meisten Nachkommen hinterlassen. Mehr bedeutet natürliche
Zuchtwahl nicht. Die Kerngedanken der Evolutionstheorie - das heißt, die
Erklärungen für die Entstehung von Pferden, Tigern und anderen Lebewesen
- liegen außerhalb der mathematischen Theorie [des Neodarwinismus]"
("Mathematical Challenges to the Neo-Darwinian Interpretation of Evolution",
herausgegeben von Paul S. Moorhead und Martin M. Kaplan, Wistar Institute Symposium
Monograph, Nr. 5, 1967, Seite 14).
Taugt die natürliche Zuchtwahl als Säule der Evolutionstheorie? Tom
Bethell trifft den Kern der Sache: "Sie taugt überhaupt nichts. Wie
T. H. Morgan [im Jahre 1933 wegen seiner Versuche mit der Fruchtfliege Drosophila
mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet] deutlich machte: ,Die Auslese
hat also nichts Neues hervorgebracht, sondern lediglich bereits Vorhandenes
vermehrt. Evolution bedeutet aber das Hervorbringen neuer Lebensformen, nicht
das Vermehren bereits vorhandener' " (Tom Bethell, "Darwin's Mistake",
The Craft of Prose, Seite 311) .
Bethells Fazit: "Die Theorie Darwins steht, glaube ich, vor dem endgültigen
Zusammenbruch. In seinem berühmten Werk Die Entstehung der Arten beging
Darwin einen schwerwiegenden Fehler, an dem seine Theorie scheitern muß.
Nur ist dieser Fehler erst in letzter Zeit erkannt worden. Mich überrascht
überhaupt nicht, daß in manchen der neueren Evolutionstheorien ,die
natürliche Zuchtwahl gar keine Rolle spielt'. Darwins Theorie wird, so
meine ich, zur Ruhe gelegt ..., doch mit möglichst wenig Aufhebens, vielleicht
aus Rücksicht auf den ehrwürdigen alten Herrn" (Seite 314).
Leider wird die kritische Auseinandersetzung mit der natürlichen Zuchtwahl
derart leise geführt, daß sie nur wenig Aufmerksamkeit erregt. Dadurch
wird der unverzeihlichen Täuschung nach 142 Jahren immer noch erlaubt,
die Menschen in ihren Bann zu ziehen.
Zufällige Mutationen
Wenn schon die natürliche Zuchtwahl nichts taugt, wie ist es denn mit der
dritten Säule der Evolutionstheorie: den zufälligen Mutationen?
Ausgerechnet Darwin war einer der ersten, die in den ohnehin selten vorkommenden
Mutationen eher nachteilige Änderungen sah. Er baute sie denn auch nicht
in seine Theorie ein. "Er hielt sie für unbedeutend", schreibt
Maurice Caullery in seinem Buch Genetics and Heredity, "da sie fast immer
einen Nachteil im Überlebenskampf darstellten und deswegen durch natürliche
Zuchtwahl in der freien Natur schnell wieder beseitigt würden" (1964,
Seite 10, Hervorhebung durch uns).
Zu Lebzeiten Darwins wurden die Gesetze der Genetik nicht klar erkannt. Entdeckt
wurden sie erst gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts - zuerst durch Gregor
Mendel, dann durch Hugo de Vries. Führende Evolutionisten griffen diese
Gesetze auf und spannten sie für ihre Theorie ein. Sir Julian Huxley, einer
ihrer prominentesten Wortführer in diesem Jahrhundert, äußerte
sich zur Unberechenbarkeit von Mutationen wie folgt: "Mutationen ... sind
der Rohstoff der Evolution. Sie sind völlig ungesteuert und weisen in alle
möglichen Richtungen" (Evolution in Action, 1953, Seite 38).
"Nach der Jahrhundertwende sprach [also] wieder einiges für die Theorie
Darwins", weiß Hitching zu berichten. "Man stellte fest, daß
es hin und wieder bei Genkopierungen zu zufälligen Fehlern kommt. (Inzwischen
wissen wir, daß dies ungefähr einmal bei zehn Millionen Zellteilungsvorgängen
passiert.) Diese Fehler nennt man "Mutationen". Sie sind fast immer
schädlich. Denn sie führen zu einer schwachen Pflanze oder einem kranken
oder mißgebildeten Tier. Sie können sich innerhalb der Art nicht
halten, da sie durch natürliche Zuchtwahl ausgemerzt werden ...
Die Anhänger Darwins haben sich aber eingeredet, daß die äußerst
seltenen Ausnahmen, das heißt die vorteilhaften Mutationen, als treibende
Kraft der Evolution anzusehen sind. Diese vorteilhaften Mutationen, verbunden
mit der durch geschlechtliche Vermehrung bewirkten Genmischung, reichten aus,
um die Entstehung der kolossalen Vielfalt der Lebensformen auf der Erde aus
einer einzigen Gensammlung zu erklären" (Hitching, Seite 49, Hervorhebungen
durch uns).
Mutationen: mehr Schaden als Nutzen
Was haben uns hundert Jahre biologischer Forschertätigkeit gelehrt? Daß
Mutationen keine vorteilhaften Veränderungen, sondern pathologische Fehler
im genetischen Code sind. Wie C. P. Martin von der McGill-Universität in
Montreal, Kanada schreibt: "Mutationen sind pathologische Vorgänge,
die kaum etwas mit Evolution zu tun haben" ("A Non-Geneticist Looks
at Evolution", American Scientist, Januar 1953, Seite 100).
Martins Untersuchungen haben ergeben, daß Mutationen fast immer schädlich
und niemals kreativ sind. Mutationen sind nur dann von Vorteil, wenn sie vorangegangene
schädliche Mutationen wieder rückgängig machen. Eine Analogie
wäre, daß man einem Mann, dessen Schulter verrenkt ist, einen Schlag
versetzt und dabei sein Gelenk unabsichtlich wieder eingerenkt wird.
Wir können froh sein, daß Mutationen äußerst selten vorkommen.
Ein Fehler bei zehn Millionen Kopiervorgängen im genetischen Code ist keine
schlechte Leistung. Wer das beim Tippen erreichen könnte, wäre konkurrenzlos
Weltmeister, aber bestimmt kein Mensch. Sogenau werden aber Gene kopiert.
Eine Häufung genetischer Kopierfehler würde einer Spezies keineswegs
einen Aufstieg ermöglichen, wie von den Neodarwinisten unterstellt. Vielmehr
würde dies ihre Lebenstüchtigkeit schmälern und zu ihrem Aussterben
führen. Interessanterweise haben Genetiker einen automatischen Stabilitätsmechanismus
entdeckt:
"Der genetische Code in jedem Lebewesen hat eingebaute Grenzen", schreibt
Hitching. "Er scheint darauf angelegt zu sein, wesentliche Abweichungen
von der Norm einer Art zu verhindern ... Alle Züchtungsversuche haben erwiesen,
daß man bestimmte Grenzen nicht überschreiten kann. Gene sind sehr
konservativ und lassen allenfalls geringfügige Änderungen zu. Auf
sich gestellt sterben künstliche Züchtungen meistens aus, weil sie
unfruchtbar oder schwach sind, oder sie kehren schnell zur Norm zurück"
(Hitching, Seite 54-55).
Viele Wissenschaftler räumen inzwischen ein, daß Mutationen keinen
Mechanismus für den allmählichen Übergang einer Art in eine andere
liefern, der von Darwins Theorie gefordert wird. Über den bekannten Zoologen
Pierre-Paul Grassé schreibt Hayward:
"Im Jahre 1973 veröffentlichte er ein bedeutendes Werk über die
Evolutionstheorie ... Hauptziel des Buches war, nachzuweisen, daß der
Darwinismus nicht stimmen kann, weil er zu so vielen Versuchsergebnissen im
Widerspruch steht. In der Einleitung des Buches schreibt er: ,Heute ist es unsere
Pflicht, den Evolutionsmythos zu vernichten ... Manche Leute klammern sich an
einem überholten Weltbild fest und verschließen die Augen vor der
Wirklichkeit, um die Falschheit und Unzulänglichkeit ihrer Glaubenssätze
nicht einsehen zu müssen' ...
Nehmen wir Mutationen zuerst. Grassé hat sie ausgiebig untersucht, sowohl
im Labor als auch in der Natur. An allen möglichen Lebewesen - Bakterien,
Pflanzen und Tieren - hat er festgestellt, daß Mutationen keineswegs zu
immer größeren Abweichungen vom Ausgangspunkt führen. Vielmehr
seien die Veränderungen mit dem Flug eines Schmetterlings in einem Treibhaus
zu vergleichen. Der Falter lege Kilometer zurück, ohne sich um mehr als
ein paar Meter von seinem Ausgangspunkt zu bewegen. Es gebe unsichtbare, aber
dennoch fest bestimmte Grenzen, die Mutationen niemals überschreiten könnten
... Grassé ist fest davon überzeugt, daß es sich bei Mutationen
allenfalls um geringfügige Abänderungen von Genen handelt. Die Entstehung
neuer Arten durch Evolution setze aber voraus, daß ganz neue Gene auftreten"
(Hayward, Seite 25, Hervorhebung durch uns).
Mutationen liefern also keinen Mechanismus für den Übergang einer
Art in eine andere. Die eingebaute Einschränkung von Mutationen zeigt vielmehr,
daß das genetische System mit hoher Intelligenz geplant wurde, denn sie
sorgt dafür, daß keine zufälligen Mutationen die vorteilhaften
Gene vernichten. Unsere Erkenntnisse über Mutationen sprechen sogar gegen
die Evolutionstheorie, denn sie zeigen uns, daß zufällige Mutationen
eher der Bösewicht als der Held der Geschichte sind.
Damit kommen wir zu einem letzten Punkt in bezug auf Mutationen: Die Evolutionstheorie
ist nicht imstande, das Auftauchen einfacher Lebensformen und komplizierter
Organe zu erklären.
Das Wunder der Zelle
Biologische Zellen sind wunderbare, äußerst komplexe Bausteine des
Lebens, die winzigen chemischen Fabriken ähneln. Je näher wir sie
uns ansehen, desto komplizierter erscheinen sie.
Die Zellwand, zum Beispiel, ist ein Wunder an sich. Wäre sie zu durchlässig,
würden schädliche Lösungen eindringen und die Zelle zum Bersten
bringen. Wäre sie aber zu undurchlässig, könnte die Zelle keine
Nährstoffe aufnehmen und keine Abfallstoffe abgeben. Sie würde schnell
sterben.
Der Biochemiker Michael Behe (Universität Lehigh, Pennsylvania/USA) weist
auf einen grundlegenden Schwachpunkt der Evolutionstheorie hin: "Die Theorie
Darwins stößt auf die größten Schwierigkeiten, wenn es
darum geht, die Entwicklung der Zelle zu erklären. Viele Zellsysteme würden
nämlich überhaupt nicht funktionieren, wenn einzelne Teile fehlten.
Man denke zur Veranschaulichung an eine Mausefalle. Eine Mausefalle besteht
aus mehreren Teilen (Boden, Hammer, Feder usw.). Wenn man sie in Darwinscher
Manier in der Hoffnung zusammenstellte, ihre Leistungsfähigkeit Stück
für Stück zu steigern, würde man feststellen, daß es so
nicht geht. Mit dem Boden allein kann man gar keine Mäuse fangen, und selbst
der Einbau einer Feder bringt keine Verbesserung. Erst wenn alle Teile vorhanden
sind, kann man damit Mäuse fangen" ("Darwin Under the Microscope",
The New York Times, 29. Oktober 1996, Seite 25).
Nach Behe ist die Leistungsfähigkeit einer Zelle, der zehn Prozent der
Teile fehlen, nicht bloß um zehn Prozent, sondern um hundert Prozent vermindert.
Das heißt, sie funktioniert überhaupt nicht. Sein Fazit: "Die
Zelle, der Baustein des Lebens, ist äußerst komplex. Der Laie denkt
sich wohl, die Wissenschaftler hätten schon eine Erklärung für
ihre Entstehung. Aber das ist nicht der Fall" (ebenda).
Der Zoologe Sir James Gray (Universität Cambridge) schreibt: "Bakterien
sind weitaus komplexer als jedes unbelebte System, das dem Menschen bekannt
ist. Es gibt in der ganzen Welt kein Labor, das es mit der biochemischen Tätigkeit
des kleinsten lebenden Organismus aufnehmen könnte" (Marshall und
Sandra Hall, The Truth: God or Evolution?, 1974, Seite 89).
Wie kompliziert sind nun aber diese kleinsten Lebewesen? Selbst die einfachsten
Zellen könnten ohne eine ungeheure Menge an genetischen Informationen nicht
funktionieren. Das Bakterium R. coli, zum Beispiel, ist eines der kleinsten
einzelligen Wesen, die in der Natur vorkommen. Nach den Berechnungen der Wissenschaftler
enthält es aber an die 2000 Gene, wobei zu jedem Gen etwa 1000 Enzyme gehören.
Jedes Enzym besteht aus ungefähr einer Milliarde Nukleotiden, von denen
jedes eine Informationseinheit - einen chemischen Buchstaben, sozusagen - darstellt,
analog einem Byte in der EDV. Die Enzyme bestimmen, wie der Organismus funktioniert
und sich fortpflanzt. Die Menge der DNS-Informationseinheiten in dieser winzigen
Zelle entspricht ungefähr "100 Millionen Schriftseiten im Format der
Encyclopaedia Britannica" (John Whitcomb, The Early Earth, 1972, Seite
79).
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß die Enzyme, die im einfachsten
Lebewesen gebraucht werden, ungesteuert zusammengekommen sind? Der Mathematiker
und Astronom Sir Fred Hoyle hat diese Wahrscheinlichkeit mit 1 zu 1040.000 angegeben.
(1040.000 bedeutet eine 1, gefolgt von 40.000 Nullen. Würden wir diese
Zahl so schreiben, brauchten wir dafür sieben Seiten dieser Zeitschrift.)
Wenn die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses weniger ist als 1 zu 1050, wird
das Ereignis von Mathematikern für unmöglich gehalten (Hayward, Seite
35-37).
Sir Arthur Eddington, ebenfalls Mathematiker, schätzt die Zahl der Atome
im Universum auf höchstens 1080 (Hitching, Seite 70)!
Es ist offensichtlich, daß die Evolutionisten wirklich nicht wissen, wie
die ersten Zellen gebildet wurden. Und das ist nur eine von vielen Schwierigkeiten,
die sich ihnen stellen, wenn sie zu erklären versuchen, wie die Welt ohne
intelligente Lenkung zustande gekommen sein soll.
Die Suche nach Alternativen
"Daß die Theorie Darwins nicht mehr so hoch im Kurs steht wie noch
vor einigen Jahren, ist offenkundig", schreibt Hayward. "Eine kleine,
aber bedeutende Minderheit von Biologen hat sich ganz und gar davon abgewandt
und sucht nach einem Ersatz. Bisher sind sie aber nicht fündig geworden
... Andererseits sind die Argumente für die Existenz des Schöpfers
stärker als jemals zuvor. In jedem Zweig der Naturwissenschaften häufen
sich die Beweise dafür, daß das Universum und alles, was darin ist,
geplant wurde und kein Zufallsprodukt sein kann.
Die Beweise sind derart überwältigend, daß sogar nichtgläubige
prominente Wissenschaftler den Mut aufbringen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen
... Auf die Frage, ob wir es mit einer Schöpfung zu tun haben, lautet die
vernünftigste Antwort: Ja" (Hayward, Seite 65, Hervorhebungen durch
uns).
Wie vielleicht zu erwarten wäre, werden solche Einsichten mehr oder weniger
totgeschwiegen. Deswegen sind den meisten Menschen die vielen Schwächen
des Darwinismus und die gegen die Abstammungslehre sprechenden wissenschaftlichen
Entdeckungen und Schlußfolgerungen noch unbekannt.